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Pralinen – beliebte Leckerei in ganz Europa

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Pralinen sind lauter kleine Wunder. Knackig beim Reinbeißen geben sie ihre cremige oder flüssige Konsistenz frei. Bei der Vielfältigkeit der Pralinen ist für jeden etwas dabei. Sie sind kleine Seelentröster, die immer eine Überraschung auf Lager haben.

Die Europäer lieben Pralinen. In den verschiedenen Ländern herrschen unterschiedliche kulinarische Vorlieben, denen die Hersteller Tribut zollen.

Belgien, das Eldorado der Naschkatzen

Denkt man an Belgien, denkt man an Bier, Käse, Fritten und Schokolade. Es lohnt sich also, Belgien zu besuchen – ganz besonders Brügge. Bei einem Besuch dieser Stadt hat man den Verdacht, das Nationalgericht sei Schokolade. Überall findet man kleine Schokogeschäfte mit herrlichen Kreationen. Kein Wunder, denn Belgien ist für seine Pralinen weltbekannt. Sicherlich sind auch die strengen Gesetze dafür verantwortlich, die bei der Verarbeitung von Schokolade einzuhalten sind. Obwohl eine europäische Richtlinie die Verwendung von 5% pflanzlicher Fette außer Kakaobutter zulässt, bleiben die belgischen Hersteller bei 100 % Kakaobutter.

Brügge ist eine Reise ganz besonders wert, denn an jeder Ecke der Stadt kann der Naschlust gefrönt werden. Und wie sollte es auch anders sein, sie haben auch ein Schokofestival, bei dem alle Chocolaterien der Stadt ihre Kreationen dem Publikum vorstellen. Deshalb muss ich Sie warnen: Sind Sie anfällig für einen Schokorausch, ist von einer Reise dort hin abzuraten.

Obwohl die Spanier die Kakaobohne Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa brachten, waren sie schlicht nicht so erfinderisch wie die Belgier. Denn die erkannten, was in dieser braunen Bohne steckt. Dieser Ideenreichtum der Chocolatiers ist auch heute in ihren Produkten zu finden. Koriander, Limone, schwarzer Tee, Safran, Chili, Tabasco oder gar Blätter von Havanna-Tabak werden kreativ eingesetzt. Das kann man getrost als extravaganten Schokoladengenuss bezeichnen.

Deutschland – Pralinen mit Schuss

Mit welchen Pralinen kann man die Deutschen glücklich machen? Hochprozentige Pralinen (Weinbrandbohnen oder Rumkugeln) erfreuen sich traditionell großer Beliebtheit. Aber auch Marzipan kommt gut an. Rumkugeln bestehen aus einer Buttertrüffel-Ganache, der Rum beigemengt wird; umhüllt ist das Ganze mit einer dunklen Kuvertüre.

Die Weinbrand-Bohne hat die Besonderheit, dass der Alkohol nicht in einer Ganache verarbeitet, sondern direkt in den Schokoladenkörper eingefüllt wird. Auch andere Alkoholsorten finden so ihre Bestimmung (Cognac, Whisky, Obstgeist oder Grappa). Es sei hier noch erwähnt, dass als Erfinder der Weinbrandbohne Hugo Asbach gilt. Da es in den 20er Jahren für Frauen als unschicklich galt, in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken, konnte mit dieser List eine Lösung gefunden werden.

Großbritannien und seine Pralinen

Die Pralinen auf der Insel sind meist fruchtig und süßer als die auf dem Festland. Vielleicht liegt es an der Tradition der Briten als Seemacht. Sie holten schon früh exotische Früchte und Gewürze ins Land. Mit Pralinen-Kombinationen aus exotischen Früchten kann man die Engländer glücklich machen. Dazu zählen Schokolade mit Ingwer oder Orangeat und natürlich der weltweit bekannte Klassiker, Schokolade mit Minze. After-Eight ist der wohl bekannteste Vertreter dieser Pralinensorte. After Eight wird zwar heute von Nestlé vermarktet, wurde aber von einem englischen Unternehmen erfunden, nämlich von Rowntree’s, das später von Nestlé übernommen wurde.

Doch die Engländer lassen sich auch von Pralinen mit Veilchen- oder Rosengeschmack verführen.

Italien:  Kaffee, Kaffee…

Italien – das Land der Pizza, Pasta und des guten Weines. Aber auch Schleckermäulchen kommen nicht zu kurz. Seit 200 Jahren werden in Italien Pralinen hergestellt. In der Zeit entstand eine kleine, kräftige Spezialität. Die Ganache der Praline wird mit einem kräftigen Kaffee aromatisiert.

Eine weitere Spezialität sind die Haselnüsse aus dem Piemont, aus denen Nougat – das in Italien Gianduia bzw. Gianduja heißt – hergestellt wird. Die Qualität dieser Haselnüsse ist so überragend, dass selbst deutsche Hersteller dort mit Vorliebe einkaufen.

Schweiz – weltberühmtes Schokoladenland

Spricht man über die Schweiz, kommt man an den Themen Berge, Käse und Schokolade nicht vorbei. Auch hier hat die Schokoladen eine lange Tradition. Schweizer Chocolatiers zählen zu den besten der Welt. Ob in kleinen Familienbetrieben oder in großen weltweit agierenden Konzernen, zu den Klassikern gehören Nougat, Krokant, Marzipan und Trüffelkreationen. Die bekanntesten Schokoladenproduzenten sind Lindt & Sprüngli.

Für Pralinen gibt es keine Saison. Ihre Vielfältigkeit macht es uns Verbrauchern sehr leicht, zu jeder Stimmung und Laune die richtige Sorte zu finden. Mit flüssiger oder cremiger Ganache, umhüllt mit weißer, brauner oder schwarzer Schokolade. Kann es etwas Köstlicheres geben?

Die Autorin dieses Gastartikels, Ulrike Pflaumer, ist Expertin auf dem Gebiet von Kaffee, Tee & Schokolade und schreibt darüber auf ihrem Blog: http://kaffee-tee-schokolade.com/

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Bildquelle: © joujou – pixelio.de


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